Dorfkirche Kirchbach

Früheste Nachrichten über das Dorf Kirchbach führen in das 14. Jahrhundert. Ursprünglich stand in Kirchbach eine Wallfahrtskapelle, die vom Oederaner Kloster mit versorgt wurde. 1376 wurde das bis dahin zum Chemnitzer Benediktinerkloster gehörige Kirchbach an den Markgrafen Wilhelm zu Meißen und dessen Brüder auf Schellenberg verkauft, und war bis 1652 Augustusburger Amtsdorf.

1652 vererbte der Kurfürst das Dorf an Nicol von Schönberg, der als Kreissteuereinnehmer und Kriegskommissar im Dienst des Landesherrn stand, um “dessen unverdrossene, treuen, nützliche, untertänigste geleistete Dienste” zu belohnen.

Ein 1750 erstelltes Gutachten über die Kirche spricht von Baufälligkeit des Daches und abgefaulten Balken, einer dunklen und finstren Kirche, einer alten Kanzel und Altar. Beschlossen wurde, das vorhandene Gewölbe herausgeschlagen, eine neue Decke und ein neues Kirchengestühl und größere Fenster herzustellen.

1777 wurde mit dem Umbau des bestehenden Kirchgebäudes begonnen.

Die Einweihung der Kirche fand am 26. Oktober 1784 statt. Die Schönbergsche Familie verkaufte 1784 ihr Erbgut und damit auch die Patronatsrechte und -Pflichten weiter an die Familie von Carlowitz in Großhartmannsdorf und Oberschöna.

Der 1783 neugeschaffene Kanzelaltar ist das Werk des Frankenberger Bildhauers Christian Gottfried Seypt.

Der frühere spätgotische Altar steht restauriert im Freiberger Bergbaumuseum. Der Schrein enthält die geschnitzten Figuren des Bischof Liborius und der Maria mit dem Christuskind. Die bemalten Flügel zeigen links Jakobus den Älteren (Schutzheiliger der Pilger und Wallfahrer) und Klara (die Franziskanerheilige), rechts den Evangelisten Johannes und den Apostel Paulus.

Der Kronleuchter wurde 1900 von der Familie Ufer gestiftet.

Die drei Glocken von 1958 enthalten folgende Inschriften:

Die Große: Ehre sei Gott in der Höhe + Beschafft für die Krieg 1942 abgelieferten Glocken aus Opfern der Kirchgemeinde 1958
Die Mittlere: Friede auf Erden + Gestiftet von Friedrich Kern 1957
Die Kleine: Den Menschen ein Wohlgefallen - Gestiftet von der Jungen Gemeinde.

Anfang der 90er Jahre wurde unter der Orgelempore ein heizbarer Gemeinderaum für Gemeindekreise und Wintergottesdienste eingerichtet.

2020 und 2021 wurde dieser Einbau wieder entfernt und die Innensanierung der Kirche abgeschlossen. Dank vieler Spenden und großen Einsatzes vieler Kirchbacher und Kirchbacherinnen erstrahlt die kleinste Kirche der Kirchgemeinde Oederan nun in besonderem Glanz. Als Pilgerkirche am sächsischen Jakobsweg soll sie in den kommenden Jahren der Öffentlichkeit im Sommerhalbjahr zugänglich sein.

Eine schöne Tradition in Kirchbach ist das Schmücken der Kirche zum Erntedankfest mit zahlreichen Erntekränzen. 

Orgel

1890 erhielt die Kirche eine neue Orgel von Richard Kreutzbach - Borna, mit 10 klingenden Stimmen, verteilt auf 2 Manuale und Pedal.