Projekt Gemeindezentrum Leubsdorf

2016 - Wie alles begann ...

... oder begann es eigentlich schon viel früher?

Die Geschichte unseres Gemeindezentrums beginnt ungefähr hier ... Wir schreiben das Jahr 2016. Nachdem wir im Sommer zum ersten Mal von unserem Superintendenten herausgefordert wurden, über ein multifunktionales Gebäude (als Ersatzneubau für das in die Jahre gekommene Leubsdorfer Pfarrhaus) nachzudenken, traf sich eine Gruppe von Engagierten zu einem ersten Gedankenaustausch: Was haben wir, was brauchen wir und wie könnte es funktionieren?  Nach einigen Treffen wurde eine erste Konzeption erarbeitet. Eine Konzeption sollte leben, daher wurde sie seitdem mehrmals angepasst.

Hier ein Auszug dieser ersten Konzeption, welcher auch sehr deutlich die vielen Überlegungen vorangegangener Jahre und den engagierten Einsatz früherer Kirchenvorstände zeigt:

In den Schwesternkirchgemeinden Leubsdorf, Schellenberg und Borstendorf gibt es seit vielen Jahren den Wunsch für ein gemeinsam nutzbares funktionales Gebäude, welches den heutigen Anforderungen an Gemeinde entspricht und der Gemeinde dient. Durch sinkende Mitgliederzahlen und das Einteilen der Ortsgemeinden in neue, größere Gebietsstrukturen muss bei diesem Wunsch auch ein Gewinn für die ganze Region mitberücksichtigt werden.

Es gibt in unseren Schwesterngemeinden viele engagierte Mitarbeiter / Mitarbeiterinnen (im nachfolgenden Text der Einfachheit halber immer als Mitarbeiter bezeichnet).

Seit 7 Jahren gibt es gemeindeübergreifende Gottesdienste in neuer Form. Zu diesen Gottesdiensten kommen durchschnittlich 150 Besucher, in Spitzenzeiten 250 Besucher.

In den Wintermonaten ist dieser Gottesdienst in unseren Pfarrhäusern nicht durchführbar.

Doch nicht nur diese neue Gottesdienstform, sondern auch größere Ereignisse in den "normalen" Gottesdiensten (wie Taufe oder Jubiläen) bringen viele Gemeindeglieder dazu, diese nicht zu besuchen, da keine Plätze und keine guten Luftverhältnisse vorhanden sind.

Eine Arbeitsgruppe versucht seit Jahren, diese Anforderungen in einem Umbau der Leubsdorfer Kirche / des Pfarrhauses zu realisieren. Das gelingt nur bedingt mit Anbauten nach außen: Da sich auf einer Seite der Kirche ein Abhang und auf der anderen der Friedhof befindet, ist dies nicht realisierbar.

Auch die Überlegungen, dass Pfarrhaus so umzubauen, dass es unseren Anforderungen entspricht, konnten bis jetzt nicht umgesetzt werden. Es scheiterte bisher immer an den finanziellen Möglichkeiten bzw. der schlechten Gebäudesubstanz. Die Kosten entsprächen mindestens einem Neubau und man hätte hinterher immer noch alte Mauern und Räume, die nicht so gestaltbar sind, wie wir möchten.

2017 - Wie ging es weiter?

Im Laufe der nächsten Zeit wurde deutlich, dass es viel Unsicherheit und Ängste im Kirchenvorstand und der Gemeinde gab. Die Arbeitsgruppe Gemeindezentrum organisierte verschiedene Treffen mit dem Kirchenvorstand sowie den Vertretern der Landeskirche und informierte immer wieder in den Gemeindeversammlungen über den Stand des Projektes. Hier ein kleiner Auszug der Fragen, mit denen sich der Kirchenvorstand in dieser Zeit beschäftigte:

    • Ob der Bau des Gemeindezentrums durchgeführt werden soll oder nicht;
    • dass ein Architekten-Wettbewerb auf den Weg gebracht wird;
    • dass das Pfarrhaus auf Liste B der Gebäudekonzeption gesetzt wird;
    • dass der Pfarrer-Dienstsitz in eine andere Gemeinde verlegt wird;
    • welche Konsequenzen für die Wohn- und Dienstsituation des Ehepaares Schieritz und die Gemeinde durch einen Abriss des Pfarrhauses entstehen könnten;
    • eine größere Akzeptanz in der Gemeinde zu erreichen und Geld zu sammeln;
    • welche Arbeitsschritte zu welchem Zeitpunkt nötig und mit der Dienst- und Gemeindesituation vereinbar sind;
    • Klärungsbedarf im Hinblick auf die Kosten und die Gestaltung sowie den Zeitplan des Projektes;
    • es wurde deutlich, dass gerade für die jüngere Generation ein Neubau wesentlich höhere Bedeutung gegenüber der Kirche gewinnen wird;
    • auch ein Zusammenschluss der drei Gemeinden rückt näher;
    • die Nutzung des Kirchengebäudes in Leubsdorf bedarf noch einmal besonderer Aufmerksamkeit;
    • das Miteinander verschiedener Frömmigkeitsstile in der Gemeinde bleibt eine große Herausforderung;
    • traditionell bewahrende Prägungen und Erfahrungen der Erneuerung durch den Glauben wirken sich jeweils sehr verschieden auf die Gestaltung des Gemeindelebens aus.

Im Verlauf aller Diskussionen wurde deutlich, dass alle dieses Projekt wollten und wir darin eine große Chance sahen. Für einige Gemeindeglieder waren jedoch die Bedingungen nicht klar, natürliche Ängste vor Veränderung standen der Vorfreude auf Erneuerung entgegen. Dies war ganz normal, aber eben auch immer wieder herausfordernd. Eingebracht wurde der Vorschlag, dass für das Entstehen des Gemeindezentrums ein Trägerkreis gegründet werden sollte, der wichtige Entscheidungen treffen können sollte. Damit waren wesentliche neue Rahmenbedingungen für den Bau des Gemeindezentrums gefunden.

2018 - Konkrete Schritte ...

Wir recherchierten im Internet und sahen uns drei Gemeindezentren in Coburg, Gera, Olbernhau und Limbach-Oberfrohna persönlich an. Wir stellten den Verantwortlichen unsere vielen Fragen. Wir lernten: Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt!

Und wir stellten uns dabei die hoffentlich entscheidenden Fragen:

    1. Welche Anforderungen soll der Neubau erfüllen?
    2. Wie soll dieser Neubau gefüllt und genutzt werden?
    3. Wozu brauchen die Gemeinden und die Region diesen Neubau?
    4. Warum gerade bei uns?

Was ist uns wichtig, worauf müssen wir achten, wie können wir für jede Generation in unserer Gemeinde einen Mehrwert schaffen? Und wie kann unser neues Gemeindezentrum uns helfen, als Salz und Licht in unserem Ort wahrgenommen zu werden?

In Coburg nahmen wir an einem Seminar teil, bei dem Gemeinden aus ganz Deutschland eingeladen waren, um an die Firma "4Wände GmbH" Fragen zu stellen. Diese Firma berät und plant seit 10 Jahren für Gemeinden rund um das Thema Gemeindezentrum.

Der Geschäftsführer dieser Firma aus Augsburg, Herr Gerhard Hab, besuchte uns auch in Leubsdorf und sah sich unser Projekt im Detail an. Dabei kam das „Herzensanliegen“ sehr gut zum Vorschein. Da der Chef selbst leidenschaftlicher "Gemeindebauer" ist, stellte auch er uns folgende wichtige Fragen:

Was brauchen unsere Orte? Wie können wir dienen?

Nachdem wir vieles gesehen und unsere Fragen gestellt hatten, wurden wir dabei aber auch selbst immer wieder herausgefordert, unsere Wünsche zu hinterfragen. Speziell die Zeit mit Herrn Hab inspirierte uns sehr und schärfte unseren Blick. Wir gingen weitere wichtige Schritte und planten in vielen weiteren Stunden die Raumkonzeption für unser Gemeindezentrum.

Hier ein Auszug aus den vielen Wünschen aller Beteiligten:

    • Ein großer Raum für alle Gottesdienste, für welche die Kirche in der Winterzeit nicht nutzbar ist;
    • außerdem für Konzerte, Seminare, Tanzkurse, Kochkurse und anderes;
    • Trauerfeiern / Hochzeiten / Geburtstage;
    • Wünsche und Visionen (Bibellesecafé etc.) könnten wahr werden;
    • Räume der Begegnung (Heilungsräume, Beratungstätigkeiten und Seelsorge);
    • ein Raum, der ganzjährig und flexibel nutzbar ist;
    • eine Raumgröße für 200 Personen plus Altar / Bühnenraum;
    • ein Gebäude, in dem wir Gemeinde leben können;
    • ein Gebäude, das zukunftsfähig ist;
    • wir wollen nicht an den Verlustängsten festhalten, sondern die junge Generation im Blick haben;
    • umliegende Gemeinden sollen unser Gebäude mit in ihre Planungen einbeziehen (z.B. wenn eine andere Gemeinde ein Konzert ausrichten will).

   Besuch in anderen Gemeindezentren

2019 - Gemeindezentrum, Familienzentrum, Kinder im Zentrum

Die ganze Zeit der Planung beschäftigte uns natürlich die Frage, wie das alles bezahlt werden soll - einerseits der Neubau, andererseits später auch die laufenden Kosten. Die Baukosten waren von Anfang an mit 1 Mio. Euro veranschlagt ... viel Geld für eine kleine Gemeinde auf dem Dorf. Die Landeskirche hatte uns ca. 60 Prozent davon als Förderung mündlich zugesagt. Da blieben immer noch einige Euro übrig, die es zu beschaffen galt.

Parallel zu unseren Überlegungen wuchs im Kindergarten "Entdeckerland" der Wunsch nach deutlich mehr Hortplätzen - wäre es nicht überlegenswert, unsere Konzeption dahingehend zu verbessern, dass eine Kombination aus Hort und Gemeindezentrum entstehen könnte? Was wären die Vor- und Nachteile solch eines Gebäudes? Multifunktional sollte es ja von Anfang an sein. Mit einem integrierten Hortbetrieb könnte man es nicht nur am Nachmittag und Abend für Gemeindeaktivitäten nutzen, sondern direkt nach Schulschluss ab dem Mittag. Und wenn schon Frühhort vor der Schule sein muss, dann sollten die Kids sich doch dort noch außerhalb der Schule aufhalten dürfen ...

Einige Mitglieder unserer Planungsgruppe waren direkt begeistert und das Projekt erhielt Rückenwind. Schließlich könnten auf diese Weise Schwellenängste abgebaut werden: Wenn der Gemeinde skeptisch gegenüberstehende Menschen ihre Kinder in den Hort im Gemeindezentrum bringen, dann merken sie hoffentlich, dass wir in der Gemeinde auch nur ganz normale Menschen sind - zumindest fast normal, denn wir glauben an einen Gott, der einen guten Plan für unser aller Leben hat (und das ist in der heutigen Gesellschaft leider nicht mehr das Normale). Außerdem könnte eine Kombination dabei helfen, bei den Baukosten nicht nur Unterstützung durch die Landeskirche, sondern auch staatliche Zuwendungen für den Ausbau von Hortplätzen zu erhalten.

Bei unserer Recherche, ob es deutschlandweit etwas Vergleichbares gäbe, wurden wir fündig: Ja, es gab so etwas, es konnte gut funktionieren ... und es ging sogar noch darüber hinaus! Aus manchen solcher Einrichtungen wurden sogenannte "Familienzentren".

Aber was ist denn das schon wieder? Ein Zentrum für Familien? Haben die kein Zuhause? Nun, in den wenigstens Familien läuft immer alles ohne Probleme und Sorgen. Wie gut wäre es, wenn man dann Hilfe in der eigenen Gemeinde erfahren kann, etwa durch eine Beratungsstelle, in der Mann und Frau sich an gut ausgebildete Menschen wenden können. Auch Schuldnerberatung, Eheberatung, Lebensberatung und ähnliche Dinge wären von Nutzen - denken wir nicht, dass es solche Probleme nur in Großstädten gibt ...

So einen Weg konnten wir uns vorstellen. Deshalb fuhren wir zur Diakonie in Radebeul und berieten uns mit den dortigen Fachberatern für Kindergärten und der Fördermittelstelle für alle Anträge rund um die "Aktion Mensch". Dort erhielten wir wertvolle Hinweise, die bei unserem weiteren Vorgehen Berücksichtigung finden würden, sowie die Aussage, dass vonseiten der "Aktion Mensch" eine Fördersumme von bis zu 100.000 Euro denkbar sei.

Im Sommer 2019 stellten wir der Gemeinde im Rahmen des Gemeindefestes den aktuellen Stand des Gemeindezentrums vor. Dabei baten wir die Gemeindeglieder, an einer Umfrage teilzunehmen. Aus dieser erhielten wir viele positive Rückmeldungen, die unsere Vorarbeit der letzten Jahre bestätigte und erweiterte:

    • Gemeinde in unseren Prozess mitnehmen / einbeziehen (auch im Gebet);
    • Informationen streuen (in Gottesdiensten, im Amtsblatt und auf der Website);
    • Gemeinschaft haben (Kochkurse etc. anbieten);
    • generationenübergreifende Angebote wären wünschenswert.

Wir leiteten uns folgende Schritte her, die nun zu unternehmen waren:

    • Neue Mitarbeiter finden;
    • Gruppen bilden (Werbung / Öffentlichkeitsarbeit / Spendenseiten wie "betterplace");
    • Konzeption umarbeiten auf Familienzentrum;
    • Hort sollte Erweiterung zum bestehenden Schulhort sein und keinen Unfrieden bringen;
    • Familienzentrum soll aus drei Säulen bestehen (Gemeinde, Familien und Hort).

Mit neuem Schwung und geschärftem Blick gingen wir in den Herbst 2019.

2020 - Weichenstellung für unser Projekt?

Man kann es kaum noch hören, aber natürlich kann man vom Jahr 2020 nichts berichten, ohne dass Corona in irgendeiner Weise dabei vorkommt ...

Für unsere Gemeinde war es - wie für viele Gemeinden um uns herum auch - sehr schwierig, das Gemeindeleben aufrecht zu erhalten. Vieles musste nun digital stattfinden. Auf Abstand sollten wir gehen, wo wir doch gerade zusammenwachsen wollten. Ein erster Lockdown, Kurzarbeit, Unsicherheit. Für manch einen von uns bedeutete dies neu gewonnene Freiheit, Freizeit, Home Office, weniger Arbeiten, Ausflüge im Umkreis von 15 Kilometern, die Entdeckung von Gutem ganz in der Nähe und wertvolle Familienzeit. Für einige bedeutete dies aber auch Einsamkeit, Erinnerungen an schlimme Zeiten sowie Existenzängste. Und wo blieb die Gemeinde? Was war denn jetzt Gemeinde? Wir versuchten uns an Videobotschaften sowie Zoom-Konferenzen und wurden immer geübter darin ... aber es blieb fremd. Wir schauten Fernsehgottesdienste an. Einige litten unter den Regeln mehr als andere. Wir durften nicht mehr singen, mussten auch im Gottesdienst Masken tragen. Es gab keine gemeinsamen Mahlzeiten nach dem Gottesdienst in neuer Form. Abstand wurde nun zum 11. Gebot ...

Wer jetzt große Räume hatte, war gut dran. Eine Gemeinde, deren Predigten ich mir gern im Internet anschaute, mietete sogar größere Räume an, um dort die Abstände einhalten und sich weiter treffen zu können. Ich dachte nach, wie es wohl wäre, wenn wir jetzt schon unser Gemeindezentrum hätten.

Im Frühjahr erhielt unser Kindergarten die dringende Anfrage seitens der Kommune, noch im Jahr 2020 mit einer eigenen Hortgruppe zu starten. Wow, jetzt wurde es konkret! Gemeinsam mit der Schule und der Kommune überlegten wir, wo wir starten könnten. Nach einigen eigenen Ideen kam aus der Schule der Vorschlag, dass wir doch im oberen Bereich der neuen Turnhalle in Leubsdorf eine gute Möglichkeit hätten: Es gäbe dort genügend Platz, Toiletten, eine eigene Küche und die unmittelbare Nähe zur Schule sei gegeben. In einem gemeinsamen Kraftakt von Schule, Kommunalverwaltung, Landesjugendamt und Jugendamt sowie hohem persönlichen Einsatz von Team und Vorstand des Entdeckerlandes gelang der Start pünktlich mit dem ersten Schultag. Das Außengelände rund um die Turnhalle war natürlich nicht für einen Hortbetrieb ausgelegt: Nichts Naturnahes und auch kein Schatten, da keine Bäume und kein Gras vorhanden waren.

Aber es öffneten sich neue Türen und wir durften weites Land einnehmen. Das benachbarte Häntzschel-Beigut, ein geschichtsträchtiger Dreiseitenhof in unmittelbarer Nähe, wurde gerade saniert. Die dazugehörigen Wiesenflächen und ein wunderschöner alter Garten mit Baumbestand lag derzeit ungenutzt direkt vor den kleinen und größeren Füßen unserer Kinder. Die Eigentümer waren schnell gefunden und sahen uns als Gebetserhörung an: Es handelte sich um Vater und Sohn, die zwar nicht ortsansässig waren, aber ihre Wurzeln in Leubsdorf hatten. Sie wollten gern dem Ort Leubsdorf etwas Gutes tun und Wohnraum schaffen. Auch wollten sie an ihren Großvater erinnern, der zur bekennenden Kirche gehört hatte und der sowohl während als auch nach dem Krieg Bauern und Familien in Leubsdorf viel Gutes getan hatte. Wir rannten mit unserer Anfrage, ob wir den Garten nutzen dürften, offene Türen ein! Es entstand ein sehr guter Kontakt zu Dr. Häntzschel senior und Dr. Häntzschel junior. Die noch unsanierte und leerstehende Scheune wurde uns für einen Hortneubau angeboten. Wir waren fasziniert, welche Möglichkeiten sich uns boten.

Während der ersten Wochen des neuen Hortbetriebes kam die zweite Corona-Welle und damit verbundene Veränderungen. Die Schulkinder sollten nun in ihrem festen Klassenverband bleiben und in diesem Verband auch in die Horte gehen. Wir hatten also plötzlich Kinder, die gar nicht bei uns angemeldet waren. Wie würde das werden? Einige Eltern, die mit einem christlichen Konzept nichts anfangen konnten, wollten sich beschweren. Unsere Erzieher hatten, trotz ihrer eigenen Bauchschmerzen mit der neuen Situation, Verständnis für die Eltern und gaben weiterhin ihr Bestes für die Kinder. Nach wenigen Tagen begannen die ersten Eltern zu fragen, ob sie ihre Kinder auch bei uns anmelden könnten - unsere Arbeit trug Früchte! Es bestätigte sich, was wir uns die ganzen Jahre im Hinblick auf eine Kombination aus Hort und Gemeindezentrum wünschten und bisher nur hoffen konnten. In diesen wenigen Wochen der zweiten Corona-Welle erhöhten sich die bei uns angemeldeten Kinderzahlen von 20 auf 28 Plätze. Für den Schulstart 2021 waren die in der Turnhalle möglichen 40 Plätze bereits voll belegt.

Nun hatten wir nicht nur zwei Optionen für einen neuen Hortstandort, sondern auch die Bestätigung, dass es funktionierte, mit einem christlichen Konzept einen Hort zu betreiben. Die Kinder waren glücklich, wenn Sie nach der Schule im Garten spielen konnten und die Eltern merkten, dass ihre Kinder entspannter und glücklicher nach Hause kamen.

Im Jahr 2020 passierte auch in unseren Gemeinden Großes. Nach einem langsamen, jahrelangen Zusammenwachsen unserer drei Gemeinden vereinten wir uns offiziell zur neuen Gemeinde Borstendorf-Leubsdorf-Schellenberg. Im September wählten wir für diese neue Gemeinde einen neuen Kirchenvorstand, dazu sollte es zukünftig Ortsvertretungen geben. Eine spannende Zeit, für manchen verständlicherweise mit Schmerzen verbunden, weil man an die „gute alte Zeit“ dachte, in der jeder Ort selbstständig und mit eigenem Pfarrer war.

Für den neuen Kirchenvorstand war es aber auch eine spannende Zeit: Neue Gesichter und Menschen, die sich in unsere Gemeinde einbringen wollten. Menschen, die ein Herz hatten für lebendige Gemeinde, die nach dem Willen Gottes und nach dem Platz als Gemeinde in unseren Orten fragten ...

Und das Projekt Gemeindezentrum ... es wurde gebetet! Im Hintergrund, im Stillen, in den Hauskreisen, in einzelnen Familien und wenn möglich auch jeden Freitagabend, seit dem Gemeindefest im Sommer 2019 und in der Leubsdorfer Kirche zum Gebet für Gemeinde und Gemeindezentrum! Fast 10 Jahre hatten einige Menschen aus unserer Gemeinde sich regelmäßig zum Gebet für einen christlichen Kindergarten getroffen, nur im Vertrauen, dass Gott handelt, wenn wir Ihn bitten. Das Ergebnis konnte heute jeder sehen!

Immer wieder fragten mich Menschen nach dem Stand unseres Projektes. Manchmal war ich genervt, weil ich nichts Neues sagen konnte. Weil ich mir selbst wünschte, dass wir endlich würden anfangen können. Weil ich immer noch fest überzeugt war, dass solch ein Gemeindezentrum ein großer Gewinn für unsere Gemeinde wäre. Mehr Platz, mehr Raum für verschiedene Veranstaltungen! Helle, freundliche und damit einladende Räume! Ein Ort, wohin man gern Außenstehende einlädt!

In Johannes 10,10 verspricht uns Jesus selbst: "Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben." Das wünschte ich mir für mich und unsere Gemeinde. Fülle ist das Gegenteil von Mangel! Eine Fülle an guten Beziehungen in jeder Generation. Eine Fülle von Gottes Wort. Eine Fülle an jungen Leuten. Eine Fülle an gesunden Familien! Eine Fülle an modernen und einladenden Räumen gehörte für mich auch dazu.

Im Psalm 127,1 schreibt Salomo: "Wenn der HERR nicht das Haus baut, dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst. Wenn der HERR nicht die Stadt bewacht, dann wachen die Wächter vergeblich."

Das war mein großer Wunsch. Nicht, weil einige von uns diesen Traum hatten - für alle sollte es sein! Unser HERR kann uns diese Einheit schenken, diesen gemeinsamen Wunsch nach einem Gemeindezentrum. Aus der Liebe und der Notwendigkeit heraus, für die Menschen unserer Orte da sein zu wollen! Dass wir Sie einladen und Ihnen von Gott erzählen können. Weil wir dann nämlich viel Platz bräuchten, wenn all diejenigen kommen, die wir einladen. Aber ER braucht uns dazu! Menschen, die vor seinen Thron kommen mit einem demütigen und veränderungsbereiten Herz.

Wenn die Mehrheit der Gemeinde hinter dem Projekt steht und sich weitere Mitarbeiter finden, könnte es etwas werden ...

Im Vertrauen auf unseren HERRN gingen wir Schritt für Schritt weiter ...

2021 - Was wird es bringen?

Wir starteten ganz ruhig in dieses neue Jahr, ohne Feuerwerk und mit wenigen Menschen in kleiner Runde. Zum ersten Mal seit über 10 Jahren gab es keine Kirchvorsteher-Rüstzeit im Januar (nur ein digitales Treffen, das konnten wir inzwischen ganz gut).

Der Kirchenvorstand fand sich, die ersten Ortsvertretungen tagten ebenfalls und die Arbeit wurde aufgenommen. Viele motivierte Leute brachten sich in unsere Gemeinde ein - welch ein großes Geschenk! Der Ruhestand von Pfarrer Schieritz kam mit großen Schritten und wir waren auf der Suche nach einem neuen Pfarrer. Als Kirchenvorstände waren wir im Gebet in kleiner Runde zusammen - gern offen für die ganze Gemeinde, am Donnerstagmorgen um 6.30 Uhr vor der Arbeit. Welch ein Segen lag auf dieser Zeit! Es gab seit Februar familienfreundliche Gottesdienste, denn ohne Kindergottesdienste kamen auch keine Familien in der Corona-Zeit in unsere Gottesdienste. Wir suchten nach Möglichkeiten, versuchten die Chancen in der Krise zu sehen. Der neue Kirchenvorstand und die Ortsvertretungen wuchsen zusammen. Es gab viele gute Ideen, wie wir Ausstrahlung in unsere Orte hinein als Gemeinde würden bewerkstelligen können.

Und wir blieben dran am Gebet für das Gemeindezentrum. Denn wir froren in unseren Kirchen und brauchten die Hälfte unserer Kollekten für die Heizkosten.

Wir wollen auf dieser Seite auch weiterhin zum aktuellen Stand des Projektes informieren.

Bitte werden Sie / werde Du ein Teil des Projektes!

    • Spenden Sie gern mit dem Verwendungszweck "Gemeindezentrum". Wir werden in den nächsten Monaten einiges an Geld für Vorplanungen und einen Architektenwettbewerb benötigen. Den Spendenbutton finden Sie demnächst auf unserer Startseite.

    • Wir brauchen tatkräftige Unterstützer mit Freude an diesem Projekt! Es wäre gut, wenn wir ein Team von 5 bis 10 Leuten aufstellen könnten, das sich mit seinen Gaben engagiert. Konkret brauchen wir Hilfe in folgenden Aufgabengebieten (die Aufzählung ist erweiterbar):
      • Öffentlichkeitsarbeit Finanzen (Stiftung und Fördermittelsuche)
      • Gebet
      • Raumplanung
      • Veranstaltungsplanung
      • Spenderbetreuung
    • Für Anregungen und Fragen sprechen Sie uns einfach an! Sie erreichen uns über das Kontaktformular hier im Internetauftritt oder sie schreiben an Ronny Auerbach, den Projektverantwortlichen des Kirchenvorstandes für das Gemeindezentrum, unter r.auerbach@entdeckerland.net.