23/01/2025 0 Kommentare
Prüft alles und behaltet das Gute!
Prüft alles und behaltet das Gute!
# Eppendorf

Prüft alles und behaltet das Gute!
Am Beginn des neuen Jahres habe ich in meinen Kleiderschrank geschaut. Ab und zu nehme ich mir Zeit dafür. Besonders die T-Shirts nahm ich in den Blick. Weil es einige sind und ich nicht mehr alle trage, wollte ich prüfen, welche ich behalten möchte. Ich nahm sie also alle in die Hand, eins nach dem anderen, prüfte sie: Passen sie mir noch? Sind sie noch ganz oder haben sie bereits Löcher oder Flecke, die nicht mehr herausgehen? Wann habe ich sie das letzte Mal getragen? Mit vielen Kleidungsstücken verbinde ich Erinnerungen. Das Laufshirt, mit dem ich früher gern um den Ententeich gejoggt bin. Das weiße Top mit den kleinen Blumenknöpfen aus dem heißen Portugalurlaub. Das schwarze langärmlige Shirt, was ich oft trage, wenn ich Gottesdienst halte. Ich habe mir Zeit genommen, geprüft und aussortiert und ich habe entschieden, was ich behalte.
Prüft alles und behaltet das Gute!
Manche Sachen musste ich loslassen, aber die Erinnerungen und die Dankbarkeit – das Gute – das kann ich behalten. Die Jahre, in denen ich so gesund war, die schönen Reisen und meine Arbeit, die mich erfüllt.
Prüft alles und behaltet das Gute!
Mit der Jahreslosung für 2025 schaue ich in mein Leben. Krame Erinnerungen heraus, hole mir Beziehungen vor Augen, Erfahrungen, Träume, Orte, Begegnungen. Was davon war gut, was war schwer, was hat sich zum Guten gewendet? Was möchte ich endlich loslassen, um leichter weiterzugehen?
Und dann blicke ich in mein Glaubensleben und ich denke an unser Gemeindeleben.
Prüft alles und behaltet das Gute!
Was ist das Gute, was ich aus dem Glauben heraus tun kann? Was ist das Gute, das uns als Gemeinden ausmacht? Die Jahreslosung stammt aus einem Brief an eine der ersten christlichen Gemeinden, die es gab. Im 5. Kapitel des ersten Thessalonicherbriefs ist sehr viel Anregung zu finden für Gutes, was wir miteinander aus dem Glauben heraus tun können und sollen: Die Zuversicht bewahren, füreinander beten, aus der Dankbarkeit leben, das Böse in jeder Gestalt meiden, einander in Geduld zu (er)tragen und zu trösten, friedlich miteinander umzugehen. Und noch etwas anderes fällt mir ein – auch wenn ich darauf schaue, was schon bald in unserem Land zu prüfen und zu entscheiden ist. Bei der Frage: Was ist denn das Gute? hilft mir dieser Satz: „Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist …, Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Micha 6,8) Davon will ich mich leiten lassen bei meinen Entscheidungen in diesem Jahr, beim Loslassen und Behalten, beim Wählen und Handeln. Und Du und Sie?
Ihre/eure Pfarrerin
Cornelia Roßner
Kommentare