Orgelbauer

Christian Friedrich Göthel (1804–1873)

Das Instrument

Christian Friedrich Göthel war der Sohn eines Geigenbauers in Borstendorf bei Oederan und erlernte zunächst den Beruf des Vaters. Den Orgelbau eignete er sich, zusammen mit seinem früh verstorbenen Bruder Gottlob Friedrich, autodidaktisch an. Dabei nahm er sich, wie so viele sächsische Orgelbauer im 19. Jahrhundert, die Werke Gottfried Silbermanns zum Vorbild, deren Bauweise er im Umland unter anderem auch bei Reparaturarbeiten studieren konnte. Seine eigenen Neubauten, solide und mit hohem handwerklichen Anspruch gefertigt, verschafften Göthel Aufträge im ganzen Erzgebirge. Von den etwa 30 nachgewiesenen Orgeln sind 16 überwiegend in sehr gutem Zustand erhalten, dazu mehrere der mit schönem Schnitzwerk versehenen Gehäuse. Obwohl in der technischen Anlage und im Klangaufbau an Silbermann orientiert, ging Göthel schon in seinen ersten Instrumenten auch auf die musikalischen Anforderungen seiner Zeit ein, indem er die von Silbermann verwendete Palette an Klangfarben um Flöten und Streicher in den Grundstimmen erweiterte.

Quelle: Steckbrief zur Sächsischen Orgel des Monats April 2017 (Ev.-Luth. Landeskirchenamt Sachsens, Arbeitsstelle Kirchenmusik, Tobias Haase, Fachbeauftragter für Orgelwesen)

   Orgel Gahlenz